von Rudi + Kerstin

Monat: Oktober 2022 (Seite 1 von 2)

Montag, 31.10. – Seetag durch die chilenischen Fjorde und die Magellanstraße

Gestern Abend hatten wir noch unser obligatorisches Antarktis-Briefing mit Wetteraussichten für die nächsten Tage. Danach ist eine Anlandung auf Kap Hoorn unwahrscheinlich und die Drake-Passage wird auch ein ziemlich wilder Ritt werden. Naja, schaun mer mal…

Später am Abend gab es dann einen Quiz-Wettbewerb per Slido mit unserem „viel kleineren“ Schwesterschiff, der Roald Amundsen. „Viel kleiner“ bedeutet 1 Zentimeter.
Gewonnen hat das Quiz natürlich eine Gruppe der Fridtjof Nansen.

Obwohl noch in den Fjorden unterwegs, wurde es aufgrund schlechten Wetters heute Nacht doch etwas unruhig, so dass Rudi dann doch prophylaktisch zum Scopolamin-Pflaster gegriffen hat. Ich werde mir wohl spätestens morgen zur Sicherheit auch eines hinter’s Ohr pappen.

Heute früh konnten wir dann unsere Gummistiefel für die Antarktis-Anlandungen und den „Patch“ (Klett-Dings) mit unserer Bootsgruppe „Orca“ abholen.

Die Wettervorhersagen hörten sich heute früh dann auch schon etwas besser an. Anlandung auf Kap Hoorn ist nicht mehr ganz so abwegig und die Drake-Passage wird wohl nicht ganz so schlimm, wie der Sturm am Donnerstag.

Wir haben dann den südlichsten Punkt des südamerikanischen Festlandes, Kap Froward, umrundet.

Jetzt sind wir in der Magellan-Straße unterwegs Richtung Beagle-Kanal. Davon werden wir aber wohl wenig sehen, da wir diesen heute Nacht durchfahren und morgen früh in Puerto Williams Chile Richtung Drake-Passage verlassen werden.

Und hier noch ein paar Fakten.

Wir sind 311 Passagiere auf dem Schiff, später wurden 307 genannt. Aber ein bisschen Schwund ist ja immer.
Die Crew umfasst 159 Mitglieder. Der größte Teil sind – wie auf allen Schiffen – Philippinos. Aber alle sehr nett und bemüht. Rudi ist bei unserem Kellner in einem der Restaurants immer „Sir Rudi“.
Das Expeditionsteam besteht aus verschiedenen Wissenschaftlern, wie z.B. Meeresbiologen, Walforschern, Ornithologen, Geologen usw..
Die Leute kommen aus Chile, Argentinien, Frankreich, Norwegen, UK, Italien, Niederlande, Finnland, Deutschland und noch ein paar anderen Nationen.

Zur Corona-Situation:
Am Dienstag hat der Kapitän bekanntgegeben, dass wir einen positiven Corona-Fall an Bord hätten.
Gestern dann die Nachricht, dass der/die Passagier/-in wieder negativ ist und aus der Isolation entlassen wurde. Dafür haben wir einen neuen Fall.
Hoffen wir, dass es damit dann erledigt ist.

Schaun wir mal, wie der heutige Abend wird, ob die Halloween-Party sehr nervig wird. Gestern wurde hier an Bord sogar Kürbis-Schnitzen angeboten <kopfschüttel>.

Sonntag, 30.10.2022 – Mit Nachbericht von Samstag, Heute: Puerto Natales und Besichtigung Fundstelle Riesenfaultier (Mylodon)

Nachdem gestern ja der Blog etwas kurz ausgefallen ist, hier noch ein paar zusätzliche Aufnahmen, auch von einem Condor, der aber nur schwer zu sehen ist.
Allgemein war es ein schöner, typisch chilenischer Ausflug (kaum Zeitmanagement und Hauptsache viel erzählt) aber wir sind ja auf Expedition und nicht auf Sightseeing mit strengem Terminplan.
Hier die gestern noch nicht hochgeladenen Bilder (von den Guanacos haben wir leider keine machen können):

Hier der Gletscher, der den Grey-Sea füllt – als gerade die Sonne mal raus war
Berge am Gletschersee
Hier der Condor, von unserem Ornithologen Simon verifiziert.
Hier noch mal der Eisberg im See in voller Größe (sozusagen, unsere erste Eisbergsichtung auf der Reise)

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Schwarzhalsschwan mit Jungen gleich im Hafen von Puerto Natales

Jetzt aber zu Heute:
Wir sind durch den Ort gefahren und mussten feststellen: In Chile gilt der Sonntag noch was (was wir eigentlich auch schon letzten Sonntag in Valparaiso feststellen konnten): die Geschäfte sind zu. Lediglich an der Höhle, in der die Steinzeitknochen eines Riesenfaultieres gefunden wurden, konnten wir ein touristisches Geschäft finden.

Blick vom Schiff im Hafen auf Puerto Natales
Die Höhle der Funde (auch Steinzeitmenschen lebten gleichzeitig dort, ist nachgewiesen worden)
Nachbildung des Faultiers in Lebensgröße

Zurück im Ort sind wir dann noch etwas an der Uferpromenade entlanggeschlendert und haben ein paar Kunstwerke besichtigt.

Jetzt legt das Schiff wieder ab.
Es geht weiter über die Drake Passage vorbei an Kap Hoorn ab in den Süden.
Wie es ab jetzt mit Berichten aussehen wird, müssen wir abwarten… spätestens in Buenos Aires melden wir uns wieder, hoffentlich früher.

Samstag, 29.10. -Puerto Natales mit Ausflug in den Torres del Paine Nationalpark

Hallo liebe treue Reisebegleiter!

Heute aufgrund des langen Ausfluges, unserer ziemlich verspäteten Rückkunft und dem morgen sehr zeitigen Programmbeginn nur eine kurze Info. Morgen folgen hoffentlich mehr Details.

Aaaalso, heute waren wir im Nationalpark Torres del Paine.

Nach einer generellen Einführung durch unseren Guide Marcello ging es zum Lago Grey. Wir hatten Glück, der Grey-Gletscher hat in den letzten Tagen gekalbt und wir konnten dort u.a. ein sehr schönes Stück Gletschereis bestaunen.

Auf dem Rückweg haben wir uns noch den Salto Grande angesehen und nach der Sichtung einiger Guanacos und einem sehr späten Abendessen sitzen wir jetzt noch bei ca. 4 Grad bei einem Glas Wein auf unserem Balkon.

Freitag, 28.10. – Puerto Edén

Wahrlich, es ist die richtige Jahreszeit, in der wir reisen. Wir können (heute auch ich wieder) die 2te Erdbeer- und Spargelsaison in diesem Jahr genießen.

Nachdem wir in die Fjorde von Chile zurückgekehrt sind, hat sich auch schlagartig die See beruhigt. Und es ist hier wie in Norwegen, nur südlicher.

Die Fiorde von Chile – wir sind in der Región de Magellanes y de la Antárctica Chilena, die gerne selbständig wird (also wie Franken)
Madonna in der „English Narrow“

Am Vormittag erreichten wir Puerto Edén und durften erst mal mit auf das Wissenschaftsboot, welches mit Unterwasser-Drohne ausgestattet ist. Wir konnten später am Nachmittag die Ergebnisse dann bewundern. Hervorzuheben ist der Blaue Seestern, der im Bild zu sehen ist (extra noch mal markiert)

Seestern rechts unten mit der Unterwasserdrohne aufgenommen

Danach konnten wir noch kurz Puerto Edén besichtigen. Dann ging es schon wieder zurück und durch die malerischen Fjorde weiter in Richtung unseres morgigen Ziels: Puerto Natales.

Donnerstag, 27.10. – Seetag, aber heftig

Heute morgen haben wir uns aus den chilenischen Fjorden raus auf offene See begeben.

Beim Frühstück war noch alles gut, Regen aber ruhige See.

Der helle Streifen ist nur die Reflektion der Deckenbeleuchtung im Restaurant

Aber seit ca. 10 Uhr geht es richtig rund. Seitdem werden wir von teilweise 10 – 12 Meter hohen Wellen gut durchgeschüttelt.

Rudi liegt leider seit heute früh flach, mir geht es erstaunlicherweise immer noch gut.

Aber heute Abend fahren wir wieder landwärts, das Ende des Regenbogens ist also schon in Sicht.

Mittwoch, 26.10.2022 – Ausflug nach Chiloé

Manche sagen, in dieser Gegend regnet es jedes Jahr 366 Tage, andere sind der Meinung, es regnet 13 Monate im Jahr.

Wir konnten das nicht ganz nachvollziehen. Aber:
Es gab viel zu sehen heute. Vom Ablegen bis zum Tagesende.

Mit den Tender-Booten wurden wir an Land gebracht.

Zuerst sind wir durch Castro (die drittälteste chilenische Stadt) gschlendert…

Wir stehen hier vor der Kirche San Francisco, die nur aus Holz besteht, welches ohne Nägel zusammengehalten wird
.
Palafitos (Pfahlbauten)

Danach ging’s über den Panamerican Highway (Nr.5 in Chile) nach Queilen zur Isla Conejos.

Panamericana

Leider konnten wir nicht alle gesichteten Tiere schnell genug festhalten. Aber hier eine Auswahl:

Viele unterschiedliche
Pelikane, von unserem Ornithologen Simon an Bord (genauso wie die ersten Bilder vor ein paar Tagen) als selbige bestätigt.
und die ersten (leider nur schwer zu erkennenden) Magellan-Pinguine

Unterwegs sind uns noch Austral- und auch Chile-Delfine begegnet, aber da waren wir einfach zu langsam, oder die Delfine zu schnell.

Besser ging es dann zurück an Bord… da haben wir leider von unserer Wal- und Delphin Expertin noch nicht verifizierte Delfine sehen können:

Zum Schluss, und da es in Deutschland schon Donnerstag, der 27.10.2022 ist:
Herzlichen Glückwunsch an unseren Ehrenkommandanten Arthur zum 80. Geburtstag!
Weiterhin viel Gesundheit und bleib so aktiv, wie du bist…
Die herzlichsten Glückwünsche von Kerstin und Rudi mit einem aktuellen hier blühenden Flieder, das bekommt man schließlich selten im Oktober zum Geburtstag.

Dienstag, 25.10. – zweiter Seetag

Heute hatten wir den zweiten Seetag, mit ein wenig sportlicher Betätigung – soweit bei leichtem Seegang möglich, weiteren Walsichtungen, Infoveranstaltungen zu den kommenden Ausflügen und Vorträgen zu Walen und Pinguinen und natürlich auch ein wenig Entspannung.

Erkenntnis des Tages Nr. 1:
Es gibt schon weit nördlicher Pinguine als gedacht (Humboldt- und Magellan-Pinguine).

Erkenntnis des Tages Nr. 2:
Vorsicht, wenn du hinter einem Pinguin stehst und er sich nach vorne beugt!

Internet an Bord

Wie vermutet, ist das Internet an Bord nicht das allerbeste oder es gibt eine Priorisierung.
Jedenfalls gehen Nachrichten über Messenger-Dienste wie Whatsapp, Telegram o. ä. nur seeehr langsam oder gar nicht raus.
Daher war das mit dem Blog wohl eine gute Entscheidung und wir werden vielleicht nur auf diesem Weg Bilder und Infos in die Welt schicken.

Und an alle „Ansichtskarten-Abonnenten“: weder in Santiago noch in Valparaiso haben wir eine einzige Ansichtskarte gesehen. Evtl. gibt es dieses Jahr dann keine oder wenn, dann erst aus Buenos Aires. Die dann sicher erst nach uns ankommen.

Sonntag, 23.10. – Deutsche Feuerwehr besichtigt und Einschiffung erfolgreich

Heute Vormittag waren wir noch ein bisschen in der Stadt unterwegs und sind dabei Mal wieder bei der deutschen Feuerwehr vorbei gekommen. Das Tor war gerade offen und die deutschen Fahrzeuge draußen gestanden.
Hector und sein Kollege haben uns und einen anderen Feuerwehrler aus Schleswig-Holstein sehr engagiert herumgeführt und uns alles gezeigt.
Zur Krönung haben wir dann noch Hectors T-Shirt geschenkt bekommen,

Am frühen Nachmittag machten wir uns dann auf zum Check-In und nach dem zweiten negativen Corona-Schnelltest – nun offiziell – durften wir an Bord gehen.

Hier haben wir zuerst unsere Hurtigruten-Parkas abgeholt und vorhin noch die obligatorisch Sicherheitsunterweisung hinter uns gebracht und werden uns demnächst Richtung Abendessen begeben.

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