Gestern Abend hatten wir noch unser obligatorisches Antarktis-Briefing mit Wetteraussichten für die nächsten Tage. Danach ist eine Anlandung auf Kap Hoorn unwahrscheinlich und die Drake-Passage wird auch ein ziemlich wilder Ritt werden. Naja, schaun mer mal…
Später am Abend gab es dann einen Quiz-Wettbewerb per Slido mit unserem „viel kleineren“ Schwesterschiff, der Roald Amundsen. „Viel kleiner“ bedeutet 1 Zentimeter.
Gewonnen hat das Quiz natürlich eine Gruppe der Fridtjof Nansen.
Obwohl noch in den Fjorden unterwegs, wurde es aufgrund schlechten Wetters heute Nacht doch etwas unruhig, so dass Rudi dann doch prophylaktisch zum Scopolamin-Pflaster gegriffen hat. Ich werde mir wohl spätestens morgen zur Sicherheit auch eines hinter’s Ohr pappen.
Heute früh konnten wir dann unsere Gummistiefel für die Antarktis-Anlandungen und den „Patch“ (Klett-Dings) mit unserer Bootsgruppe „Orca“ abholen.
Die Wettervorhersagen hörten sich heute früh dann auch schon etwas besser an. Anlandung auf Kap Hoorn ist nicht mehr ganz so abwegig und die Drake-Passage wird wohl nicht ganz so schlimm, wie der Sturm am Donnerstag.
Wir haben dann den südlichsten Punkt des südamerikanischen Festlandes, Kap Froward, umrundet.
Jetzt sind wir in der Magellan-Straße unterwegs Richtung Beagle-Kanal. Davon werden wir aber wohl wenig sehen, da wir diesen heute Nacht durchfahren und morgen früh in Puerto Williams Chile Richtung Drake-Passage verlassen werden.
Und hier noch ein paar Fakten.
Wir sind 311 Passagiere auf dem Schiff, später wurden 307 genannt. Aber ein bisschen Schwund ist ja immer.
Die Crew umfasst 159 Mitglieder. Der größte Teil sind – wie auf allen Schiffen – Philippinos. Aber alle sehr nett und bemüht. Rudi ist bei unserem Kellner in einem der Restaurants immer „Sir Rudi“.
Das Expeditionsteam besteht aus verschiedenen Wissenschaftlern, wie z.B. Meeresbiologen, Walforschern, Ornithologen, Geologen usw..
Die Leute kommen aus Chile, Argentinien, Frankreich, Norwegen, UK, Italien, Niederlande, Finnland, Deutschland und noch ein paar anderen Nationen.
Zur Corona-Situation:
Am Dienstag hat der Kapitän bekanntgegeben, dass wir einen positiven Corona-Fall an Bord hätten.
Gestern dann die Nachricht, dass der/die Passagier/-in wieder negativ ist und aus der Isolation entlassen wurde. Dafür haben wir einen neuen Fall.
Hoffen wir, dass es damit dann erledigt ist.
Schaun wir mal, wie der heutige Abend wird, ob die Halloween-Party sehr nervig wird. Gestern wurde hier an Bord sogar Kürbis-Schnitzen angeboten <kopfschüttel>.