von Rudi + Kerstin

Samstag, 5.11. – Ushuaia

Nach der anfänglichen Enttäuschung über den Ausfall des Hauptreiseziels sind wir inzwischen mehr als zufrieden.

Der Patient wurde gestern Nachmittag nach dem Einlaufen in Ushuaia umgehend in eine Klinik gebracht. Details zu seinem aktuellen Zustand wissen wir leider aufgrund ärztlicher Schweigepflicht nicht.

Es gab inzwischen auch Infoveranstaltungen mit dem Kapitän und dem Expeditionsteam.
Unglaublich, was manche für Erwartungen haben. Über Entschädigungen hätten wir uns erst mal keine Gedanken gemacht, für andere war dies das Thema Nr. 1. Ich habe Gespräche mitbekommen, dass man 80 – 100 % Entschädigung erwarte.
Wir gehen davon aus, dass die Erkrankung und der damit verbundene Abbruch ein Fall höherer Gewalt ist, und da sieht es mit Ansprüchen in der Regel nicht gut aus.

Wie auch immer, Hurtigruten hat uns sehr positiv überrascht.
Die Expeditionskoordinatorinnen Carina und Jacqueline haben sicher mehr als eine Nachtschicht eingelegt, um für uns ein attraktives Alternativprogramm für 4 Tage Ushuaia zu organisieren. Hauptproblem ist, dass nach 2 Jahren Coronapause gerade die Hochsaison beginnt und die lokalen Agenturen nur wenige Kapazitäten frei haben. Aber ich denke, sie haben ein abwechslungsreiches Programm erarbeitet und wir freuen uns auf die zusätzlichen Programmpunkte.

Des Weiteren ist Hurtigruten extrem entgegenkommend und hat uns verschiedene Alternativen als Entschädigung angeboten.

Alternative 1: Auf der FN bleiben und kostenlos am 9. November die Reise „Höhepunkte der Antarktis“ mitmachen oder am 8. November auf die Roald Amundsen wechseln und mit denen in die Antarktis und anschließend auf die die Falklands zu fahren.
Hierfür musste man sich aber bis gestern Abend entscheiden, weil die Zeit bis zur Abfahrt doch recht knapp ist.

Alternative 2: Nächstes Jahr zu ausgewählten Terminen erneut eine Antarktis-Reise kostenlos entweder mit der FN (Antarktis) oder der RA (Antarktis + Falklands) in der selben Kabinenkategorie, wie aktuell gebucht.

Alternative 3: Gutschein in Höhe von – ich glaub – 50 % des Reisepreises, der dann für eine andere Hurtig-Reise verwendet werden kann.

Alternative 4: Erstattung in Höhe von – ich glaub – 40 % des Reisepreises.

Option 1 schied für uns aus, da es schwierig geworden wäre, am Freitagnachmittag von unseren Vorgesetzten kurzfristig zusätzliche Urlaubstage genehmigen zu lassen, Flüge umzubuchen und zuhause Arzttermine zu verlegen.
Über Option 3 und 4 haben wir gar nicht erst diskutiert.
Wir freuen uns daher riesig über Option 2.
Vielen Dank, Hurtigruten!

Bei der Infoveranstaltung zu den verschiedenen Ausgleichsangeboten war wieder Fremdschämen angesagt. Ob man, wenn man gleich im Anschluss mit fährt, wieder einen kostenpflichtigen Coronatest machen muss. Und – die Krönung – ob man bei der Anschlussreise nochmal eine Jacke und eine Trinkflasche geschenkt bekommt. Manche bekommen den Hals nicht voll…
Respekt für die Koordinatoren und das Expeditionsteam für den mehr als geduldigen und professionellen Umgang mit solchen Fragen!

Wir freuen uns nun also über ein weiteres Jahr Vorfreude auf die Antarktis und ein paar schöne Tage in Ushuaia.

Heute waren wir Vormittags ein bisschen in der Stadt unterwegs.

Am Nachmittag hatten wir dann eine schöne Busfahrt zu atemberaubenden Aussichten.

Das Wetter war ungewöhnlich gut und nebenbei haben wir erfahren, dass es in der Antarktis aktuell so schlecht ist, dass wohl etliche Anlandungen nicht möglich gewesen wären.

Am Abend gab es dann auf dem Schiff etwas Folklore in Form einer Tango-Aufführung. War jetzt nicht so unser Ding, aber eine schöne Idee.
Und wir haben den Abend mal wieder auf unserem Balkon bei einem Glas Rotwein mit Blick auf Ushuaia ausklingen lassen.

Morgen geht es in den Nationalpark „Tierra del Fuego“.

2 Kommentare

  1. Inge M.

    Das habt ihr gut entschieden. So könnt ihr euch erneut auf eine tolle Reise im nächsten Jahr freuen. Vorfreude ist einfach die schönste Freude.
    Genießt eure letzten Urlaubstage und lasst es euch gut gehen.

  2. Kristin

    ich hätte auch Option 2 genommen und das ist ja echt kulant. man kann doch nix für einen medizinischen Notfall und was hätten die „fremdschäm“ Passagiere gemacht, wenn in der Antarktis keine Anlandungen wegen des Wetters möglich gewesen wären?? ich habe mir mal andere Reiseberichte durchgelesen und da war von ganz tollem Wetter bis gar keine Anlandung möglich alles dabei. genießt die Tage am Ende der Welt.

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