von Rudi + Kerstin

Autor: Kerstin (Seite 2 von 3)

Donnerstag, 3.11. – Antarktis fällt aus

Wegen des gestern schon erwähnten medizinischen Notfall es sind wir nun auf direktem Weg Ushuaia, wo wir voraussichtlich morgen Nachmittag ankommen werden.

Unsere Hoffnung, dass wir uns nochmal auf den Weg nach Süden machen und dann erst später als regulär nach Ushuaia zurück kommen könnten, hat sich nicht erfüllt.

Und wenn wir bis 9. zurück sein müssen, hätte das bedeutet, nochmal 2 Tage Drake-Passage südwärts, kurz den Pinguinen zuwinken und wieder 2 Tage Drake-Passage nordwärts.

Aktuell wird versucht, ein Ausflugsprogramm für Ushuaia aufzustellen, um dort die restlichen Tage zu verbringen.

Es wird wohl Kompensationsangebote geben, aber das wird noch verhandelt.

Jedenfalls werden wir dann wohl nächstes Jahr den dritten Versuch starten müssen.

Mittwoch, 2.11. – Alles anders

Vorhin um 22 Uhr hat uns der Kapitän informiert, dass wir einen medizinischen Notfall an Bord haben und dass der Patient (m/w/d) schnellstmöglich aufs Festland gebracht werden muss.

Plan A ist, dass versucht wird, den Patienten heute Nacht noch auf die Fram zu bringen, die gerade wieder nordwärts unterwegs ist. Unklar ist allerdings, ob das Rendezvous beim aktuellen Wellengang klappt. Wie Plan B bis Z aussehen, wissen wir noch nicht.

Was aber schon klar ist: damit fällt unsere erste Anlandung auf Half Moon Island aus. Schade, aber Gesundheit geht vor.

Mittwoch, 2.11. – Unterwegs in die Antarktis

Heute gibt es nicht viel zu berichten, wir sind durch die Drake-Passage auf direktem Weg Richtung antarktische Inseln. Den Tag haben wir mit verschiedenen Vorträgen ganz entspannt verbracht.

Da aufgrund des bescheidenen Wetters Kap Hoorn ausgefallen ist, werden wir schon morgen früh gegen 4 Uhr die südlichen Shetland-Inseln passieren und – wenn alles gut läuft – gegen 10 Uhr unsere erste Antarktis-Anlandung auf Half Moon Island haben, wo es Zügelpinguine zu sehen geben sollte

Dienstag, 1.11. – Kap Hoorn leider ausgefallen.

Heute morgen haben wir uns plangemäß von Chile abgemeldet, da hatten wir noch bestes Wetter.

Wir würden dann aber informiert, dass eine Anlandung auf Kap Hoorn nicht möglich sein würde, wir würden aufgrund des dort herrschenden starken Windes nicht mal nahe genug vorbei fahren, um es wenigstens zu sehen.

So haben wir wieder zwei stürmische Tage auf offener See. Zwar nicht so schlimm wie am Donnerstag, aber Rudi geht es trotz Pflaster nicht ganz optimal.

Nachtrag zu gestern:

Am Abend wurde in der Bar noch der beste Kürbis gewählt. Uns hat am besten einer von Nicht-Teilnehmern gebastelter gefallen:

Montag, 31.10. – Seetag durch die chilenischen Fjorde und die Magellanstraße

Gestern Abend hatten wir noch unser obligatorisches Antarktis-Briefing mit Wetteraussichten für die nächsten Tage. Danach ist eine Anlandung auf Kap Hoorn unwahrscheinlich und die Drake-Passage wird auch ein ziemlich wilder Ritt werden. Naja, schaun mer mal…

Später am Abend gab es dann einen Quiz-Wettbewerb per Slido mit unserem „viel kleineren“ Schwesterschiff, der Roald Amundsen. „Viel kleiner“ bedeutet 1 Zentimeter.
Gewonnen hat das Quiz natürlich eine Gruppe der Fridtjof Nansen.

Obwohl noch in den Fjorden unterwegs, wurde es aufgrund schlechten Wetters heute Nacht doch etwas unruhig, so dass Rudi dann doch prophylaktisch zum Scopolamin-Pflaster gegriffen hat. Ich werde mir wohl spätestens morgen zur Sicherheit auch eines hinter’s Ohr pappen.

Heute früh konnten wir dann unsere Gummistiefel für die Antarktis-Anlandungen und den „Patch“ (Klett-Dings) mit unserer Bootsgruppe „Orca“ abholen.

Die Wettervorhersagen hörten sich heute früh dann auch schon etwas besser an. Anlandung auf Kap Hoorn ist nicht mehr ganz so abwegig und die Drake-Passage wird wohl nicht ganz so schlimm, wie der Sturm am Donnerstag.

Wir haben dann den südlichsten Punkt des südamerikanischen Festlandes, Kap Froward, umrundet.

Jetzt sind wir in der Magellan-Straße unterwegs Richtung Beagle-Kanal. Davon werden wir aber wohl wenig sehen, da wir diesen heute Nacht durchfahren und morgen früh in Puerto Williams Chile Richtung Drake-Passage verlassen werden.

Und hier noch ein paar Fakten.

Wir sind 311 Passagiere auf dem Schiff, später wurden 307 genannt. Aber ein bisschen Schwund ist ja immer.
Die Crew umfasst 159 Mitglieder. Der größte Teil sind – wie auf allen Schiffen – Philippinos. Aber alle sehr nett und bemüht. Rudi ist bei unserem Kellner in einem der Restaurants immer „Sir Rudi“.
Das Expeditionsteam besteht aus verschiedenen Wissenschaftlern, wie z.B. Meeresbiologen, Walforschern, Ornithologen, Geologen usw..
Die Leute kommen aus Chile, Argentinien, Frankreich, Norwegen, UK, Italien, Niederlande, Finnland, Deutschland und noch ein paar anderen Nationen.

Zur Corona-Situation:
Am Dienstag hat der Kapitän bekanntgegeben, dass wir einen positiven Corona-Fall an Bord hätten.
Gestern dann die Nachricht, dass der/die Passagier/-in wieder negativ ist und aus der Isolation entlassen wurde. Dafür haben wir einen neuen Fall.
Hoffen wir, dass es damit dann erledigt ist.

Schaun wir mal, wie der heutige Abend wird, ob die Halloween-Party sehr nervig wird. Gestern wurde hier an Bord sogar Kürbis-Schnitzen angeboten <kopfschüttel>.

Samstag, 29.10. -Puerto Natales mit Ausflug in den Torres del Paine Nationalpark

Hallo liebe treue Reisebegleiter!

Heute aufgrund des langen Ausfluges, unserer ziemlich verspäteten Rückkunft und dem morgen sehr zeitigen Programmbeginn nur eine kurze Info. Morgen folgen hoffentlich mehr Details.

Aaaalso, heute waren wir im Nationalpark Torres del Paine.

Nach einer generellen Einführung durch unseren Guide Marcello ging es zum Lago Grey. Wir hatten Glück, der Grey-Gletscher hat in den letzten Tagen gekalbt und wir konnten dort u.a. ein sehr schönes Stück Gletschereis bestaunen.

Auf dem Rückweg haben wir uns noch den Salto Grande angesehen und nach der Sichtung einiger Guanacos und einem sehr späten Abendessen sitzen wir jetzt noch bei ca. 4 Grad bei einem Glas Wein auf unserem Balkon.

Donnerstag, 27.10. – Seetag, aber heftig

Heute morgen haben wir uns aus den chilenischen Fjorden raus auf offene See begeben.

Beim Frühstück war noch alles gut, Regen aber ruhige See.

Der helle Streifen ist nur die Reflektion der Deckenbeleuchtung im Restaurant

Aber seit ca. 10 Uhr geht es richtig rund. Seitdem werden wir von teilweise 10 – 12 Meter hohen Wellen gut durchgeschüttelt.

Rudi liegt leider seit heute früh flach, mir geht es erstaunlicherweise immer noch gut.

Aber heute Abend fahren wir wieder landwärts, das Ende des Regenbogens ist also schon in Sicht.

Dienstag, 25.10. – zweiter Seetag

Heute hatten wir den zweiten Seetag, mit ein wenig sportlicher Betätigung – soweit bei leichtem Seegang möglich, weiteren Walsichtungen, Infoveranstaltungen zu den kommenden Ausflügen und Vorträgen zu Walen und Pinguinen und natürlich auch ein wenig Entspannung.

Erkenntnis des Tages Nr. 1:
Es gibt schon weit nördlicher Pinguine als gedacht (Humboldt- und Magellan-Pinguine).

Erkenntnis des Tages Nr. 2:
Vorsicht, wenn du hinter einem Pinguin stehst und er sich nach vorne beugt!

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